Stellungnahme zum MoPo Artikel „Coronavirus - Vater erhebt Vorwürfe gegen Kita in Hamburg“ (02.02.2020, 21:22 Uhr)
Das Wohlergehen der in unseren Kitas betreuten Kinder steht für uns immer an erster Stelle. Aufgrund dessen setzen wir derzeit alles daran, die aktuellsten Informationen und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Corona-Virus zu erhalten und umzusetzen.
Die Eltern des Deutsch-Chinesischen Kindergartens erhielten am 27. Januar 2020 ein Informationsschreiben über das morgendliche Fiebermessen bei allen Kindern aufgrund des sich aktuell weltweit ausbreitenden ausbreitenden Corona-Virus. Zudem wurden die Eltern zu den zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen bezüglich des Corona-Virus informiert, sowie über mögliche Symptome aufgeklärt und aufgefordert, sich bei Symptomen direkt zu einem Arzt zu begeben. Am 29. Januar 2020 folgte ein zweites ausführliches Informationsschreiben von Seiten des Trägers. Vergangenen Freitag erhielten die Eltern die aktuellen Informationen des Gesundheitsamtes sowie die Information, dass die Kita mit sämtlichen Eltern, die sich noch in China aufhalten, diesbezüglich in Kontakt steht.
Die Kita-Leitung und der Träger der Einrichtung sind im stetigen Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und dem Robert-Koch-Institut und bemühen sich im höchsten Maße, eine schwierige Situation sicher zu begleiten. Bei einem neuartigen Virus ist dies abhängig von Fachleuten, die wiederholt darauf hingewiesen haben, dass die bisher umgesetzten Maßnahmen in der Kita mehr als ausreichend sind. Neben den in Zeiten von Grippewellen angeratenen und allgemein bekannten Maßnahmen der Handhygiene, Husten- und Nies-Etikette sowie angemessener Distanz zu Erkrankten, haben wir uns als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dazu entschieden, morgendliches Fiebermessen im Deutsch-Chinesischen Kindergarten durchzuführen. Grundsätzlich sind unsere Einrichtungen mit Desinfektionsmitteln ausgestattet, die für die Einhaltung der Hygieneempfehlungen hinreichend sind.
Am vergangenen Freitag (31. Januar 2020) wurde uns vom Gesundheitsamt unser Vorgehen befürwortet:
„Wenn ein Kind Krankheitszeichen hat und in den letzten 14 Tagen in den Risikogebieten in China gewesen ist oder Kontakt zu einem bestätigten Erkrankungsfall hatte, so informieren Sie bitte die Eltern und bitten diese, zeitnah einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären.“
(INFORMATION AN SCHULEN/KITAS, Vorabinfo Corona, 31. Januar 2020)
Der Träger hat sich im Zuge dessen dazu entschieden, sämtliche sich im Ausland (insbesondere in China) befindenden Familien zu kontaktieren, mit der Bitte mitzuteilen, wo sie sich derzeitig aufhalten und wann sie voraussichtlich wieder nach Deutschland reisen werden und der Kita-Besuch ihres Kindes wieder aufgenommen werden soll. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Vorgehen notwendig ist, um ein mögliches Risiko auszuschließen. Ebenso wurden die sich im Ausland befindenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontaktiert und einer Risikoanalyse auf Grundlage der Informationen und Handlungsempfehlungen des zuständigen Gesundheitsamtes und des Robert-Koch-Institutes unterzogen. Nach aktuellen Informationen des zuständigen Gesundheitsamtes ist die Risikobewertung für unsere Praktikantinnen und Praktikanten aus Taiwan als äußerst gering einzuschätzen. Ebenso wurde uns diese Einschätzung von einem akut einberufenen Hamburger Expertenteam bestätigt, welches im ständigen Austausch mit dem Robert-Koch-Institut und der WHO (World Health Organization) steht und somit alle aktuellen Entwicklungen umgehend erhält und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Es ist bedauerlich, wenn sich Eltern unserer Einrichtung nicht gut begleitet fühlen. Unsere Kapazitäten und Ressourcen konzentrieren wir in dieser Situation insbesondere auf die Umsetzung der neusten Erkenntnisse und auf die Kommunikation mit den zuständigen Experten. Ebenso wichtig ist uns die Transparenz gegenüber den Eltern. Sollte dies nicht ausreichend genug gelungen sein, möchten wir uns dafür entschuldigen. Es handelt sich auch für uns um eine neue Situation, die wir bestmöglich begleiten und bearbeiten.
Wir begegnen Eltern mit großem Verständnis, wenn diese sich nach persönlicher Abwägung in dieser unsicheren Situation dazu entscheiden, ihr Kind zu Hause zu lassen.