Itzik Bohadana, Kinderheim Neve Hanna, Israel:
Shalom,
zunächst möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Itzik Bohadana. Ich bin der Koordinator des Tageshortprogramms im Kinderheim Neve Hanna in Kiryat Gat, Israel. Meine Arbeit im Kinderheim habe ich vor neun Jahren angetreten und war im Verlauf dieser Jahre für verschiedene Bereiche zuständig, so u.a. für verschiedene Lernprogramme, die wir unseren Kindern und Jugendlichen anbieten, und für ein Wohlfahrtsprogramm, das wir mit unseren Jugendlichen zu Gunsten von bedürftigen Familien in Kiryat Gat durchführen.
Im Rahmen eines Pädagogenaustausches, den Pedia zusammen mit Neve Hanna aufgebaut hat, durfte ich im Oktober 2013 eine Woche in Hamburg verbringen, um mehr über die Arbeit von Kollegen in den verschiedenen Pedia-Einrichtungen zu erfahren. Da es für mich die erste Reise nach Deutschland – und überhaupt nach Europa – war, habe ich zudem viele andere interessante Sachen entdeckt und erfahren.
Im Verlauf meines Aufenthaltes in Hamburg habe ich den Deutsch-Chinesischen wie auch den Deutsch-Russischen Kindergarten von Pedia näher kennen gelernt und auch die Kita, den Bildungskindergarten und die Ganztagsschule besucht. Für mich war es ganz grundlegend interessant, diese Einrichtung besichtigen zu dürfen, doch besonders beeindruckt hat mich, mit den Menschen begegnen, mit den Kindern wie auch den Mitarbeitern. Da ich mit Kindern und Jugendlichen arbeite, war dieses Zusammentreffen mit Kindern aus anderen Kulturkreisen für mich eine weitere Horizonterweiterung. Ich habe viele neue Einblicke gewonnen, vor allem auch, was die Organisation und den Tagesablauf, insbesondere jedoch das pädagogische Rational von Pedia angeht. In Neve Hanna legen wir viel Wert auf einen liebevollen Umgang und eine warmherzige Atmosphäre, auf Respekt, Toleranz und auch auf Geduld. Und genau das entdeckte ich auch in allen Pedia-Einrichtungen.
Ich war beeindruckt von der Professionalität der Mitarbeiterteams, die mit viel Warmherzigkeit für die Kinder eine Atmosphäre der Liebe und Aufgeschlossenheit schaffen, so dass ihnen ein großer Freiraum zur individuellen Entwicklung gewährt wird. Zugleich habe ich sehen können, dass jeder Mitarbeiter eine Vorbildrolle erfüllt, die er bzw. sie in jeder Hinsicht sehr ernst nimmt und die den Kindern die Möglichkeit schenkt, sich in Orientierung an diesem Modell dennoch frei, kreativ und individuell zu entfalten, so dass für sie der Besuch der Pedia-Einrichtungen sowohl zu einem Erlebnis als auch einer positiven Erfahrung wird, die sich ihr Leben lang begleitet. Die Vision, dass das individuelle Kind im Mittelpunkt der Arbeit steht, kenne ich von meiner Arbeit in Neve Hanna, doch für mich war es eine bedeutsame Erfahrung, diesen Ansatz in einem anderen Kulturkreis wiederzufinden, der für mich zur Entdeckungsreise wurde. Der pädagogische Ansatz und die Vision, die die Pedia-Einrichtungen praktizieren, repräsentieren einen nachhaltigen Beitrag zu einer aufgeschlossenen Gemeinschaft, und ich kann nur wünschen, dass genau dieses Modell weiterhin Schule macht, zum Wohl des Individuums als auch der Gesellschaft.
Meine detaillierten Eindrücke mit wenigen Zeilen zu schildern, ist kaum möglich. Würde ich näher ins Detail gehen, so würde dies den Rahmen dieser Zeilen bei weitem sprengen. Hinzufügen möchte ich jedoch unbedingt einen riesigen Dank an alle Pedia-Einrichtungen, die mich willkommen hießen, in ihre Mitte aufnahmen und an ihrer Arbeit teilhaben ließen. Mein besonderer Dank gilt namentlich Stefan, Frank und Tanja sowie Sven, die sich nicht nur im professionellen Bereich um einen bedeutsamen Austausch gekümmert, sondern mir zudem einzigartige Tage in Hamburg beschert haben.
In der Hoffnung, dass wir den begonnenen Dialog fortsetzen werden und die Möglichkeit haben, weitere Pädagogen zu einem Besuch in Israel im Kinderheim Neve Hanna begrüßen und von unserem Team Mitarbeiter zu einem Besuch nach Hamburg entsenden zu dürfen, verbleibe ich mit herzlichsten Grüßen und einem erneuten Dank – Toda, Itzik Bohadana
Dezember 2013
www.nevehanna.org
www.nevehanna.de